06.12.23
Goldpreis auf Rekordhöhen: Globale Faktoren und politische Dynamiken I Moroder Scheideanstalt Essen
In den letzten Monaten hat der Goldpreis erhebliche Zuwächse erfahren, insbesondere in den Monaten August und Oktober, und sogar neue Höchststände erreicht.
Mehrere Faktoren beeinflussen diese Entwicklung, darunter die derzeitigen geopolitischen Spannungen wie der Konflikt zwischen Israel und Palästina, der im Oktober 2023 zu einem Anstieg des Goldpreises führte. Hinzu kommen auch die Unsicherheiten auf dem US-amerikanischen Arbeitsmarkt und eine steigende Nachfrage nach Gold aus Ländern wie China und der Türkei.
Für Goldanleger könnte der aktuelle Höhenflug eine Gelegenheit zum Gold verkaufen bieten
Politische Dimension des Goldmarktes
Besonders interessant ist die politische Dimension des Goldmarktes. Historisch gesehen wurde der US-Dollar als Weltleitwährung gestärkt durch das sogenannte Petro-Dollar-Abkommen und das SWIFT-Zahlungssystem. Das SWIFT-System (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) ist ein internationaler Finanznetzwerkstandard, der den sicheren Austausch von finanziellen Transaktionen zwischen Banken weltweit ermöglicht. Es dient als zentrales Nachrichtenübermittlungssystem für den Geld- und Wertpapierverkehr.
Das Petro-Dollar-Abkommen, das 1971 von Präsident Nixon initiiert wurde, verpflichtete Ölexportländer, ihre Ölgeschäfte ausschließlich in US-Dollar zu tätigen. Dies trug zur Stärkung des Dollars als Weltleitwährung bei.
Allerdings versuchen nun einige Staaten, sich von dieser Abhängigkeit zu lösen, indem sie vermehrt auf Gold setzen und alternative Zahlungsmethoden wie Bitcoin erkunden.
Ein weiterer Einflussfaktor ist die Beschlagnahmung von russischem Gold in westlichen Lagerstätten, was zu verstärkter Rückführung des eigenen Goldes in andere Länder führt sowie einem Anstieg der Goldeinkäufe verschiedener Staaten.
Kurzfristige Interventionen und langfristige Perspektiven
Trotz kurzfristiger Interventionen wie dem massiven Verkauf von Goldreserven durch die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich im September und Oktober könnte langfristig betrachtet der Preis für Gold von den Unsicherheiten im globalen Finanzsystem profitieren.
Das Allzeithoch am 01.12.2023 lag bei 2.072,13 USD und 1.903,85 € pro Feinunze (31,10 g) am Marktgeschehen; es gab auch einen vorübergehenden Anstieg in Euro, bevor Verkäufer eingriffen.
Die geopolitischen Entwicklungen sowie das wachsende Misstrauen gegenüber dem SWIFT-System könnten dazu beitragen, dass Gold als sichere Anlageklasse an Bedeutung gewinnt. Investoren sollten daher die weiteren Entwicklungen genau beobachten, da neue Rekordstände für den Goldpreis auf Schlusskursbasis nicht ausgeschlossen sind.